Grundregeln
Vor dem Spiel
Regelung der Spielregeln
Dies ist ein wichtiger Punkt, der oft übersehen wird und leicht zu Streitigkeiten führt. Folgende Punkte
müssen vor dem Spiel geklärt werden
- Die Länge des Spielabends.
Soll er ein offenes Ende haben oder z.B. vier Stunden dauern?
Wenn er ein offenes Ende hat, ist es zu empfehlen, dass man sich darauf verständigt, dass nach Vereinbaren des Spielendes noch eine Runde gespielt wird.
- Ausscheiden von Mitspielern
Natürlich scheidet ein Mitspieler auch aus, wenn er kein Geld mehr hat. Will er aber einfach so aufhören, sollte vereinbart sein, dass noch eine ganze Runde gespielt wird (bei 4 und weniger Spielern eventuell sogar zwei Runden). Dies soll verhindern, dass Spieler sich am Ende einer Gewinnsträhne einfach verabschieden.
- Wie mit Fehlern umgegangen wird
Fehler sind z.B. das Setzen außerhalb der Reihe, Vergessen der Ante, falsches Kartenausteilen. All dies und mehr kann vorkommen, daher sollte man sich im Vorfeld einig sein, wie in solchen Fällen verfahren wird. Echtes Betrügen sollte bei Home Poker eigentlich nicht zur Debatte stehen, schließlich ist es meistens ein Spiel unter Freunden. Sollte jemand dennoch dazu neigen zu betrügen, gibt es nur eines: nicht mit dieser Person spielen
- Einsatzhöhe
Hängt ganz von der Solvenz der Mitspieler ab. Bei Home Poker in Deutschland hat sich ein Mindesteinsatz von 10 Pfennig mit Maximaleinsatz von DM 1,- gut bewährt.
- Dealer
Der Dealer des ersten Spiels wird meisten dadurch gewählt, dass der Kartenstapel gut gemischt wird und jeder Spieler eine Karte erhält. Der Spieler mit der höchsten Karte ist der erste Dealer. Es ist von Vorteil zu bestimmen, dass der Dealer immer auch die Ante für den ganzen Tisch zahlt. Auf diese Weise kann man nicht vergessen, diese zu zahlen.
Das Spiel
Das Mischen
Egal wie, hauptsache gründlich. Mitspieler können jederzeit eine Wiederholung des Mischens verlangen. Den Spieler zur Rechten des Dealers abheben zu lassen, ist üblich
Das Austeilen
Karten werden immer einzeln ausgegeben, angefangen beim Spieler links vom Dealer. Der Dealer gibt sich immer als letztem. Können die Mitspieler eine Karte wegen der Ungeschicklichkeit des Dealers sehen, kann der Spieler entscheiden, ob er die Karte will oder nicht. Der Dealer sollte in so einem Fall eine kleine Strafe in den Pott zahlen (z.B. die Ante verdoppeln)
Das Ansehen
Man sollte sich vor dem Spiel einigen, ob man die Karten sofort ansehen kann, oder ob alle die Karten gleichzeitig nach Beendigung des Austeilens ansehen
Das Setzen
In den Setzrunden haben die Spieler fünf Möglichkeiten:
- Checken
Meint ein Spieler, dass seine Karten nicht gut genug sind, kann er checken, d.h. er verzichtet auf das Setzen. Dies geht aber nur, wenn vor ihm keiner gesetzt hat. Setzen oder erhöhen Spieler anschließend, muss er sich entscheiden, ob er mitgeht, erhöht oder aussteigt. Hat vor einem schon ein Spieler gesetzt, kann man nicht mehr checken
- Setzen
Der erste Spieler links vom Dealer ist "under the gun", d.h. er muss als erster setzen - oder checken und damit dem Tisch eine Indikation geben, wie er seine Karten einschätzt. Checkt er, ist es am nächsten Spieler zu setzen.Verbal gibt man dies bekannt, indem man sagt: "Ich setze xx"
- Mitgehen
Will man in der Runde bleiben, muss man die vorher gesetzte Summe in den Pott legen - man geht mit. Verbal gibt man dies bekannt: "Ich gehe mit"
- Erhöhen
Man kann auch die vorher gesetzte Summe erhöhen, wenn man glaubt, dass man ein gutes Blatt hat. Wichtig ist es, die Erhöhung deutlich vom Mitgehen abzusetzen: "Ich gehe mit und erhöhe um
- Aussteigen
Glaubt man schlechte Karten zu haben, so kann man zu jeder Zeit aussteigen, wenn man zum Setzen an der Reihe wäre. Wenn man dies verkündet, legt man seine Karten verdeckt hin. Alles bis jetzt in den Pott eingezahlte Geld verbleibt dort.
Der Pott
Im Pott sammeln sich die Einsätze der Mitspieler. Man sollte daraufachten, dass die Einsätze so hineingelegt werden, dass nachvollziehbar ist, wieviel ein Spieler gerade setzt, damit keiner zu wenig setzt. Chips schnell & lässig in einen vollen Pott zu werfen weckt Verdacht.
Side Pott
Ein "Side Pott" wird benötigt, wenn ein Spieler nicht mehr genügend Geld hat, um bis zum Schluß mitbieten zu können. In diesem Fall werden alle Einsätze die die Möglichkeiten des betreffenden Spielers überschreiten in den "Side Pott" gegeben. Der betreffende Spieler kann
nur den Hauptpott gewinnen, den Nebenpott gewinnt der Spieler mit der zweitbesten Hand.
Der Showdown
Sind am Ende noch 2 oder mehr Spieler aktiv, kommt es zum Showdown. In der Regel muss der Spieler, der als letztes erhöht hat seine Karten offen legen um zu beweisen, dass er die beste Hand hat. Die anderen Spieler müssen ihre Karten zeigen wenn sie dieses Blatt schlagen, um den Pott zu gewinnen. Haben sie jedoch schlechtere Karten, müssen sie diese nicht zeigen - die anderen Spieler dürfen auch nicht nachsehen. Es steht ihnen aber frei, auch ihre Karten offen zu legen, in den meisten Fällen wird dies auch geschehen.
Der Showdown kann auch ausfallen - wenn alle Spieler bis auf einen aussteigen, gewinnt der letzte Spieler den Pott
ohne seine Karten zeigen zu müssen.